
Bluthochdruck-Ratgeber
Kurzfassung
- Bluthochdruck als Herz-Kreislauf-Erkrankung und als Risikofaktor für Folgeerkrankungen
- Der Optimalwert liegt bei 120/80 mmHg, Schwankungen sind natürlich
- Alter und gesundheitlicher Allgemeinzustand beeinflussen den Blutdruck
- Nieren- und Gefäßerkrankungen zum Beispiel verursachen Bluthochdruck
- Diuretika, ACE-Hemmer, Angiotensinrezeptorblocker/-antagonisten und oder Renin-Antagonisten, Betablocker und Calcium-Antagonisten sind Medikamente mit denen man Bluthochdruck unter anderem behandeln kann
- Bestimmte Symptome wie Übelkeit, epilepsieähnliche Krampfanfälle, Benommenheit etc. in Verbindung mit rasch steigendem Bluthochdruck sind ein deutliches Warnsignal – der Notarzt sollte gerufen werden
Was ist Bluthochdruck?
Bluthochdruck (Hypertonie)
- Ist eine Herz-Kreislauf-Erkrankung
- Kann unbehandelt zu schweren Erkrankungen, wie Herzinfarkten oder Schlaganfällen führen
- Schätzungsweise mehr als 50% der europäischen Bevölkerung sind betroffen
Ab wann spricht man von Bluthochdruck?
Die Maßeinheit für Blutdruck wird in mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) gemessen. Der Optimalwert eines gesunden Blutdruck liegt bei 120/80 mmHg – sprich: 120 zu 80.
Schwankungen im Tagesverlauf sind natürlich und dienen der körperlichen Anpassung an die jeweilige Situation. Akuter Stress oder Anstrengung lassen unseren Blutdruck in die Höhe schießen, Entspannung oder Schlaf hingegen senken ihn in der Regel wieder.
Bei gesunden Menschen pendeln sich die Blutdruckwerte immer wieder in den Normalbereich ein. Erst wenn der Blutdruck bei dauerhafter Messung konstant hoch bleibt, sprechen Ärzte von Bluthochdruck. Dies ist bei Werten ab 140/90 mmHg der Fall.
Was verursacht Bluthochdruck?
Man unterscheidet zwei Arten von Bluthochdruck hinsichtlich ihrer Entstehung:
Primäre Hypertonie ist die häufigste Form von Bluthochdruck und wird als essentielle Hypertonie bezeichnet. Etwa 90% der Bluthochdruck-Patienten leiden an dieser Form. Die essenzielle Hypertonie tritt ohne eine ursächlich nachweisbare Grunderkrankung auf.
Bluthochdruck begünstigende Faktoren:
- Familiäre Vorbelastung
- Übergewicht
- Bewegungsmangel
- Erhöhter Alkoholkonsum
- Rauchen
- Wechseljahre
- Erhöhtes Alter: Männer ab 55+ und Frauen ab 65+
Stress
Sekundäre Hypertonie entsteht aufgrund einer anderen Erkrankung. Etwa zehn Prozent der Bluthochdruck-Patienten sind von der sekundären Hypertonie betroffen.
Bluthochdruck verursachende Erkrankungen:
- Nierenkrankheiten
- Schilddrüsenfunktionsstörungen
- Stoffwechselstörungen
- Gefäßkrankheiten
- Medikamente
- Störung des Hormonhaushalts
- Schlafapnoesyndrom

Symptome von Bluthochdruck
Die Anzeichen für Bluthochdruck sind schwer eindeutig zuzuordnen. Die Krankheit verläuft oftmals lange und unentdeckt.
Folgende Anzeichen treten häufig auf:
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Nervosität und Kurzatmigkeit
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Gerötetes Gesicht
Wie wird Bluthochdruck behandelt?
Um Bluthochdruck richtig zu behandeln, müssen verschiedene Faktoren beachtet werden. Die Höhe des Blutdrucks und auch das individuelle Risiko für Folgeerkrankungen – Herzinfarkt, Schlaganfall – sind entscheidend.
Somit muss nicht nur Bluthochdruck an sich behandelt werden, sondern vor allem die Risikofaktoren, die hohen Blutdruck verursachen – zu hohe Blutfettwerte, Diabetes, ect.
Selbsttherapie
- Gesunde Ernährung
- Ausreichend Bewegung
- Rauchen einstellen
- Optimalerweise gestützt durch medikamentöse Behandlung
Medikamentöse Behandlung
Diuretika besitzen eine entwässernde Wirkung. Wasser und Kochsalz werden über die Nieren ausgeschieden. Dadurch wird weniger Renin ausgeschüttet – ein blutdrucksteigerndes Hormon aus der Niere. Die Flüssigkeitsreduktion senkt somit den Blutdruck.
- Thiaziddiuretikum – Hydrochlorothiazide (HCT)
- Schleifendiuretika – Furosemid, Torasemid
- Kaliumsparende Diuretika – Triamenteren, Amilorid
Renin-Hemmer
Der Renin-Inhibitor blockiert die Umwandlung des Angiotensinogens in Angiotensin I – so steht weniger Angiotensin I zur Verfügung das zu Angiotensin II umgewandelt werden kann, die Gefäße verengen sich dadurch weniger und der Blutdruck sinkt.
ACE-Hemmer blockieren das Eiweiß ACE, das die Umwandlung von Angiotensin l zu Angiotensin ll fördert, durch das sich wiederum die Gefäße verengen und der Blutdruck steigt. Durch die Blockade von ACE nimmt die verstärkte Belastung in den Blutgefäßen ab und der Blutdruck sinkt.
Die Umwandlung von Angiotensin l zu Angiotensin ll wird blockiert und damit auch der Abbau von dem Peptidhormon Bradykinin. Als Folge tritt trockener Reizhusten auf.
Angiotensinrezeptorblocker sind eine weiterentwickelte Stufe der ACE-Hemmer. Sie blockieren nicht das Eiweiß, sondern die Rezeptoren an denen das Eiweiß andocken würde. Die gefäßverengende und damit blutdrucksteigernde Wirkung des Angiotensin II wird so reduziert. Bradykinin wird ungehindert abgebaut und damit tritt trockener Reizhusten deutlich weniger auf als bei der Einnahme von ACE-Hemmern.
Stresshormone wie Adrenalin steigern den Blutdruck und die Pulsfrequenz. Betablocker verhindern das, indem sie die Beta-Rezeptoren blockieren. Sowohl Blutdruck, als auch Pulsfrequenz werden gesenkt.
Calcium-Antagonisten blockieren den Calciumkanal an der Zelle und verringern so den Calciumeinstrom in das Zellinnere. Ein erhöhter Calciumgehalt in den Muskelzellen sorgt für eine Kontraktion. Dies bewirkt eine Engstellung der Gefäße und verursacht einen höheren Blutdruck. Calcium-Antagonisten erschlaffen die Muskulatur in den Gefäßen, wodurch der Blutdruck reduziert wird.
Blutdruck richtig einstellen lassen
Ein unbehandelter Bluthochdruck kann auf Dauer zu schweren Folgeerkrankungen führen. Um dem vorzubeugen ist es wichtig, dass der Blutdruck regelmäßig gemessen und beobachtet wird. Eine abgestimmte Therapie kann weiteren Erkrankungen vorbeugen:
- Arteriosklerose – Arterienverkalkung
- Schädigung der Netzhaut mit Erblindungsgefahr
- Störungen der Nierenfunktion mit dem Risiko einer Niereninsuffizienz – Nierenschwäche
- Schlaganfall durch Hirnblutung oder Minderversorgung
- Vergrößerung des Herzmuskels mit Entwicklung einer Herzinsuffizienz
Sollten Sie sich in der Risikogruppe von Männern über 55 oder Frauen über 65 befinden, sollten Sie die zweijährlichen Check-up Untersuchungen beim Arzt wahrnehmen, um frühzeitig Maßnahmen einleiten zu können, die den Blutdruck senken.
Ab wann zum Arzt?
Regelmäßige Messung und Beobachtung des Blutdrucks ist eine präventive Maßnahme, um langfristige Veränderungen festzustellen. Sollten dazu noch verursachende Faktoren, wie oben genannt hinzukommen, ist es ratsam einen Arzt aufzusuchen.
Bei starkem Blutdruck-Anstieg sollte immer dann der Notarzt gerufen werden, wenn gleichzeitig mindestens eines der folgenden Symptome auftritt:
- Schmerzen, Brennen oder ein starkes Druckgefühl im Brustkorb
- Atemnot
- Schwindelgefühl, in Verbindung mit Kopfschmerzen
- Krämpfe, ähnlich wie bei Epilepsie
- Starke Übelkeit mit oder ohne Erbrechen
- Gestörte Sehfunktion
- Nasenbluten
- Benommenheit
So kann TeleClinic helfen
Um Bluthochdruck richtig zu behandeln, müssen verschiedene Faktoren beachtet werden. Die Höhe des Blutdrucks und auch das individuelle Risiko für Folgeerkrankungen – Herzinfarkt, Schlaganfall – sind entscheidend. In einem Online-Arztgespräch erhalten Sie in wenigen Minuten eine individuelle Beratung und könnnen gerade bei Bluthochdruck mit dem passenden Medikament schnell Abhilfe schaffen. Ihr Rezept erhalten Sie nach dem Arztgespräch direkt per App und können es in einer Apotheke in Ihrer Nähe einlösen oder Ihr Medikament nach Hause liefern lassen.
Quellen
- https://www.blutdruckdaten.de/lexikon/diuretika-wassertabletten.html
- https://www.herzstiftung.de/Blutdruck-Anstieg-Notarzt-rufen.html
- https://www.hochdruckliga.de/tl_files/content/dhl/downloads/Patientenleitfaden-2017.pdf
- https://www.gesundheitsinformation.de/wie-kann-man-den-blutdruck-ohne-medikamente-senken.2083.de.html?part=behandlung-ne
- https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-152008/kaliumsparende-diuretika-und-ace-hemmer/

Fabian Bohn
- Zuletzt aktualisiert: 6. März 2025
Dieser TeleClinic-Ratgeber wurde nach höchstem wissenschaftlichen Standard von unseren Medizinredakteuren verfasst. Die Artikel sollen Ihnen lediglich Erstinformation zu diversen Themen bieten und können keine ärztliche Diagnose ersetzen. Gerne beraten Sie erfahrene Ärzte weiterführend in einem Online-Arztgespräch.