Behandlung bei HIV

Unser HIV-Ratgeber liefert Ihnen hilfreiche Informationen rund um die Krankheit. Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit Ihre Fragen einfach & schnell in einem Online-Arztgespräch per Video zu klären. Bei Bedarf erhalten Sie dabei das passende Rezept oder eine Krankschreibung direkt aufs Handy. Ganz ohne Terminprobleme oder langes Warten.

Früher bedeutet eine HIV-Diagnose einen baldigen Tod. Dank des heutigen medizinischen Forschungsstandes hat sich das geändert. Wie Sie sich vor einer Übertragung schützen können, wie Sie herausfinden, ob Sie betroffen sind und was Sie dann unternehmen können, erfahren Sie hier.

HIV-Ratgeber

Kurzfassung:

  • Der HI-Virus greift das Immunsystem des Körpers an
  • Das Endstadium AIDS bezeichnet die lebensbedrohlichen Erkrankungen, die aufgrund der Immunschwäche nicht mehr vom Körper bekämpft werden können
  • Das Virus wird zumeist bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr oder beim gemeinsame Benutzen von Spritzen beim Drogenkonsum übertragen
  • Ein HIV-Test verschafft Klarheit
  • Es gibt heutzutage Medikamente, die die weitere Ausbreitung der Viren stoppen, so dass das Endstadium AIDS nicht mehr erreicht wird
  • Safer Sex und Safer Use sind Methoden, um sich vor einer Infizierung zu schützen

AIDS und HIV

  • HIV ist eine Abkürzung für: Human Immunodeficiency Virus — zu deutsch: Humanes Immundefizienz-Virus
  • Das HI-Virus greift die körpereigenen Abwehrkräfte an — unser Immunsystem
  • Der Körper ist nicht mehr in der Lage Krankheitserreger wie Bakterien, Pilze oder Viren zu bekämpfen. Im schlimmsten Falle kommt es zu lebensbedrohlichen Erkrankungen.
  • Ab dann spricht man von AIDS — Acquired Immune Deficiency Syndrome — zu deutsch: Erworbenes Abwehrschwäche-Syndrom

Die rote Schleife ist das weltweite Symbol der Solidarität gegenüber HIV-Infizierten.

Wie wird HIV übertragen?

Das HI-Virus ist schwer übertragbar. Zu einer Infektion kann es nur kommen, wenn infektiöse Körperflüssigkeiten mit Schleimhäuten oder offenen Wunden in Berührung kommen. Dazu gehören:

  • Blut, Sperma, Scheidenflüssigkeit und der Flüssigkeitsfilm auf der Schleimhaut des Enddarms

Je höher die Anzahl der Viren im Blut und in den Körperflüssigkeiten ist, desto höher ist das Risiko einer HIV-Übertragung.

  • Am häufigsten wird HIV bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr weitergegeben (90%)
  • Das Risiko für Männer ist wesentlich höher. Grund hierfür sind der Verzicht auf Kondome und häufig wechselnde Partner.
  • Sehr riskant ist außerdem die gemeinsame Benutzung von Spritzen beim Drogenkonsum
  • Übertragung durch kontaminierte Blutprodukte
  • Schnitt oder Stichverletzungen an kontaminierten Instrumenten bei medizinischem Personal
  • Übertragung bei Schwangeren von der Mutter auf das Kind vor allem bei der Geburt oder über die Milch
  • Schleimhautläsionen oder schon bestehende andere Infektionen der Schleimhaut begünstigen eine Infektion

Flüssigkeiten, die keine Übertragung zur Folge haben, sind:

  • Speichel
  • Tränenflüssigkeit
  • Urin
  • Insektenstiche
  • Nahrungsmittel
  • Trinkwasser

Die HI-Viren sind außerhalb des menschlichen Körpers nicht lange überlebensfähig. Durch Reinigungsmaßnahmen können sie schnell abgetötet werden.

Es besteht keine Ansteckungsgefahr bei:

  • Küssen, Händedruck und Umarmungen
  • Anhusten, Anniesen
  • Schwimmbadbesuch
  • Benutzen von gleichen Gegenständen – Toilette, Besteck, Geschirr, Handtücher
  • Zahnarzt, Fußpflege, Erste-Hilfe-Maßnahmen solange die hygienischen Vorschriften eingehalten werden
  • Insektenstiche
  • Lusttropfen beim Geschlechtsverkehr

HIV und Sex

HIV wird zu 90% bei ungeschütztem Anal- und Vaginalverkehr übertragen, da Sperma, Scheidenflüssigkeit und Menstruationsblut sehr viele HI-Viren enthalten können.
Die Schleimhäute im Enddarm und in der Scheide sind sehr empfindlich, deswegen haben HI-Viren hier leichtes Spiel. Bestehende Entzündungen oder Geschlechtskrankheiten begünstigen das Risiko einer Infektion zusätzlich.

Bei Oralverkehr besteht im Vergleich zu Anal- und Vaginalverkehr kaum ein Risiko hinsichtlich der Übertragung. Gelangen Sperma oder Menstruationsblut in den Mund kann die Mundschleimhaut die Viren wesentlich besser abwehren, als andere Schleimhäute, da sie sehr widerstandsfähig ist.

HIV und Drogen

Teilt man sich die Spritze beim gemeinsamen Drogenkonsum besteht ein hohes Risiko für eine Übertragung. Das Virus kann auf diesem Weg direkt in die Blutbahn gelangen und sich dort ausbreiten. Generell ist es weniger risikobehaftet, die Drogen auf andere Art zu konsumieren: Schnupfen oder Rauchen

HIV bei Schwangeren

Eine Mutter kann bei der Geburt oder beim Stillen HIV auf ihr Kind übertragen. Dieses Risiko kann man heutzutage mit Hilfe von Medikamenten jedoch fast vollständig auslöschen.

Krankheitsverlauf und Symptome

Grundsätzlich verläuft die HIV-Infektion von der Ansteckung bis zum Ausbruch von AIDS in vier Stadien, in denen sich unterschiedliche Symptome zeigen:

Primärinfektion
  • Ca. zwei bis vier Wochen nach der Ansteckung treten grippeähnliche Symptome auf, die viele Patienten nicht wahrnehmen oder anderen Krankheiten zuschreiben
Latenzphase
  • Die Infektion verläuft recht unauffällig. Im Körper breitet sich das Virus jedoch rasant aus und zerstört immer mehr Immunzellen.
  • Keine auffälligen Symptome
Stadium der Symptome
  • Es treten gehäuft Infektionen auf, die ein gesundes Immunsystem abwehren könnte
  • Die Infektionen sind nicht lebensbedrohlich
  • Lymphknotenschwellungen
  • Nachtschweiß
  • Hautveränderungen
AIDS
  • Der Patient erkrankt an bestimmten Infektionskrankheiten oder bösartigen Tumoren
  • Symptome abhängig von der jeweiligen Krankheit

Beispiele für AIDS-Erkrankungen:

  • Krankhafte Veränderungen des Gehirns – HIV-Enzephalopathie
  • Bösartiger Tumor der Blutgefäße in der Haut – Kaposi-Sarkom
  • Bösartiger Tumor des lymphatischen Gewebes – Lymphome

HIV-Test

In Deutschland leben rund 13.000 HIV-positive Menschen, deren Infektion noch nicht diagnostiziert ist. Klarheit schafft ein HIV-Test: Hier werden Antikörper im Blut gesucht, die der Körper als Reaktion auf den Virus produziert. Jedoch sind meistens erst sechs Wochen nach der Infektion genügend Antikörper im Blut, um sie in einem HIV-Test sicher nachweisen zu können. Das Testergebnis liegt meist nach ca. einer Woche vor. Durchgeführt wird der Test von Ärzten, Krankenhäusern sowie Gesundheitsämtern und AIDS-Beratungsstellen. Wird der Test auf eigenen Wunsch durchgeführt, müssen die Kosten selbst getragen werden – ca. 15 Euro.

Therapie

Die Vermehrung des Virus lässt sich mit Medikamenten verhindern. Diese müssen dauerhaft und regelmäßig eingenommen werden. Die Zahl der Viren im Körper sinkt dann bei den meisten Menschen mit HIV so stark, dass man sie mit den gängigen Methoden nicht mehr nachweisen kann. Wenn das Virus sich nicht mehr vermehrt, werden die körpereigenen Abwehrkräfte nicht weiter geschädigt und können sich wieder erholen. Eine Aids-Erkrankung wird dann ausgeschlossen.

Prävention

Vor einer HIV-Infektion kann man sich schützen. Da HIV meist bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr oder unhygienischem Drogenkonsum übertragen wird, muss die Prävention hier auch ansetzen.

Als Safer Sex bezeichnet man Methoden die vor einer HIV-Übertragung schützen, solange man sie korrekt anwendet:

  • Kondome und Feminode sorgen dafür, dass beim Geschlechtsverkehr keine Viren an die Schleimhäute und somit in den Körper gelangen
  • Die HIV-Therapie unterdrückt die Vermehrung der Viren. Eine Übertragung ist dann nicht möglich.
  • Bei der Prä-Expositions-Prophylaxe nehmen Menschen, die besonders gefährdet sind vorbeugend Medikamente ein, die sie vor dem HI-Virus schützen.

Safer Use nennt man Verhaltensweisen, die das Risiko einer Ansteckung mit Krankheitserregern beim Drogengebrauch verringern:

  • Eigene Spritzen und oder eigenes Zubehör verwenden
  • Möglichst hygienische Umstände beim Drogenkonsum

Quellen

  • https://www.aids.ch/de/leben-mit-hiv/medizinische-aspekte/index.php
  • https://www.aidshilfe.de/themen
  • https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/sw/HIV?nid=99541
Von Medizinredakteur/in:
Fabian Bohn

Dieser TeleClinic-Ratgeber wurde nach höchstem wissenschaftlichen Standard von unseren Medizinredakteuren verfasst. Die Artikel sollen Ihnen lediglich Erstinformation zu diversen Themen bieten und können keine ärztliche Diagnose ersetzen. Gerne beraten Sie erfahrene Ärzte weiterführend in einem Online-Arztgespräch.

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