Behandlung bei Reizdarm

Unser Reizdarm-Ratgeber liefert Ihnen hilfreiche Informationen rund um die Krankheit. Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit Ihre Fragen einfach & schnell in einem Online-Arztgespräch per Video zu klären. Bei Bedarf erhalten Sie dabei das passende Rezept oder eine Krankschreibung direkt aufs Handy. Ganz ohne Terminprobleme oder langes Warten.

Es ist keine bösartige Erkrankung, aber eine mit hohem Leidensdruck: Beim Reizdarmsyndrom (RDS) wird die Verdauung zum Alptraum. Zwischen vier und zehn Prozent der Deutschen sind betroffen. Die Ursachen sind komplex, bei der Behandlung braucht es einen ganzheitlichen Blick. Um eines aber kommt niemand herum: um eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten. Sie können selbst viel dazu beitragen, dass es ihnen wieder besser geht. Bei der TeleClinic können Sie zudem ein Rezept und eine Krankschreibung anfordern.

Ratgeber zum Reizdarmsyndrom

Kurzfassung

  • Reizdarm beziehungsweise Reizdarmsyndrom (RDS) beschreibt ein komplexes Erkrankungsbild ohne eindeutige organische Ursache.
  • Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung können die Lebensqualität erheblich einschränken.
  • Zusätzlich treten Beschwerden auf, die sich nicht auf den Bauchraum konzentrieren, z. B. Rücken- und Kopfschmerzen, Depression und Schlafstörungen.
  • Stress und falsche Ernährung können die Probleme verstärken.
  • Bei den Ursachen spielen Störungen zwischen dem zentralen Nervensystem, dem Darmnervensystem und der Darm-Hirn-Achse eine wesentliche Rolle.
  • Die Erkrankung wird je nach vorherrschendem Symptom in Untergruppen unterteilt.
  • Die Diagnose wird am besten von einem Arzt für Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts – einem Gastroenterologem – gestellt; sie erfolgt über den Ausschluss organischer Krankheiten wie Morbus Crohn oder Darmkrebs.
  • Aufgrund der Vielschichtigkeit gibt es keine Standardtherpie, auch eine gezielte Heilung ist nicht möglich.
  • Die Behandlung braucht einen ganzheitlichen Blick, eine Umstellung der Ernährung gehört die zu den wichtigsten Ansätzen.
  • Medikamente sollten nur abhängig von den Symptomen eingesetzt werden.
  • Gespräche stellen einen eigenständigen Therapieansatz für die erforderlichen Veränderungen in Sachen Lebensstil dar.

Steckbrief Reizdarmsyndrom

Der Darm mit seinen zahlreichen Mikroorganismen leistet einen entscheidenden Beitrag zu unserer Gesundheit und unserem Wohlbefinden. Doch vier bis zehn Prozent der Bevölkerung in Deutschland leiden unter einer der häufigsten Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, Frauen häufiger als Männer: am Reizdarmsyndrom (RDS), englisch: Irritable Bowel Syndrome.

Die Symptome sind vielfältig und nicht wirklich spezifisch. Besonders ist: Das RDS ist weder eine ernsthafte Darmerkrankung noch ist die Lebenserwartung eingeschränkt.

Dennoch: Für Gesunde undenkbar, wird für Reizdarm-Patienten die Planung des Tagesablaufs dadurch bestimmt, dass die Bauchprobleme beherrschbar werden und eine Toilette in der Nähe ist. Die Erkrankung ist den Betroffenen oft nicht anzusehen, sie wirken körperlich gesund und „funktionieren” im Beruf und Privatleben. Streikt der Darm jedoch, geht nichts mehr: Krankschreibungen sind häufig, soziales Miteinander wird zum Problem.

Die Bedeutung der unterschiedlichen bakteriellen Gruppierungen, die den menschlichen Darm besiedeln, ist für die Gesundheit beziehungsweise für Erkrankungen des Menschen eines der spannendsten und rasant fortschreitenden Forschungsgebiete der letzten Jahre.

Symptome

Die Beschwerden sind oftmals chronisch, treten einzeln und kombiniert auf, oft in Wellen, manchmal permanent, manchmal nur nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel:

  • Krampfartige, dumpfe oder stechende Bauchschmerzen
  • Unangenehme Darmbewegungen
  • Unvollständige Darmentleerung
  • Schleim im Stuhl
  • Sehr weicher bis flüssiger Stuhl, mehr als dreimal am Tag
  • Überfallartiger Stuhldrang
  • Sehr harter Stuhl, maximal dreimal pro Woche
  • Subjektives Völlegefühl
  • Deutlich sichtbarer Blähbauch

Hinzu kommen Symptome, die sich nicht auf den Bauchraum konzentrieren, zum Beispiel:

  • Rücken-, Gelenk-, Becken-, Kopfschmerzen
  • Chronische Schmerzen in verschiedenen Körperregionen (Fibromyalgie)
  • Seelische und körperliche Erschöpfung, Müdigkeit
  • Depression
  • Schlafstörungen
  • Angststörungen

Reizdarm-Typen

Die Erkrankung wird abhängig vom vorherrschendem Symptom in Subtypen unterteilt:

  • Verstopfungs-(Obstipations-)Typ – RDS-O
  • Durchfall-(Diarrhoe-)Typ – RDS-D
  • Mischtyp, bei dem sowohl Diarrhoe und Obstipation dominieren können – RDS-M
  • Schmerz-Typ
  • Bläh-Typ

Ursachen

Wie und warum ein RDS entsteht, ist bisher nicht vollständig geklärt. Es handelt sich um ein komplexes Krankheitsbild, bei dem die Bewegungsabläufe der Darmmuskulatur gestört sind und die Darmwand übersensibel ist. Die Auslöser sind gleichsam die Ursachen. Nicht selten kommen verschiedene Faktoren zusammen, weshalb die Diagnose nicht immer einfach zu stellen ist.

Zentrales Nervensystem und Darmnervensystem

Gehirn und Verdauung stehen über die sogenannte Darm-Hirn-Achse in ständigem Austausch. Durch diese Nervenverbindung weiß der Mensch, dass er Hunger hat und bemerkt, dass er eine Toilette aufsuchen sollte. Beim Reizdarmsyndrom führen bereits minimale Reize zu starker Darmaktivität. Das Darmnervensystem – auch bekannt als Bauchhirn – ist vermutlich überaktiv. Auf jeden Fall ist die Aktivität der Nerven in der Darmwand verändert. Daran beteiligt sind Botenstoffe, die in der Darmwand freigesetzt werden, insbesondere in der Schleimhaut.

Ein weiterer Ansatz sind Mikroentzündungen in der Schleimhaut der Darmwand, die das Darmnervensystem sensibilisieren. Forscher der TU München konnten nachweisen, dass Botenstoffe von u. a. Mastzellen die Nervenzellen im Darm direkt aktivieren (siehe Hyperaktive Mastzellen). Diese Überempfindlichkeit des Darmnervensystems bringt die Kommunikation zwischen Darmschleimhaut und -nervensystem durcheinander, die irritierte Darmschleimhaut setzt nun vermehrt einen körpereigenen Cocktail aus u. a. Serotonin und Histamin frei.

Darmflora

Häufig ist das Gleichgewicht der mikrobiellen Zusammensetzung im Darm gestört. Heißt: Bei Reizdarm-Patienten ist aus dem Gleichgewicht, was ein gesundes Mikriobiom ausmacht – die Balance zwischen nützlichen und potenziell schädlichen Bakterien. Diese Zusammensetzung kann durch die Einnahme von Antibiotika, durch Rauchen und zuviel Alkohol beeinflusst werden, ebenso durch vorangegangene Magen-Darm-Infektionen mit Salmonellen, Shigellen, Campylobacter.

Gendefekt und Ernährung

Ein bestimmter Gendefekt führt dazu, dass leicht verdauliche Kohlenhydrate wie Zucker und Stärke im Dünndarm nicht verdaut werden können. Entweder sammeln sie sich dort und führen zu Verstopfung oder der Körper transportiert Wasser in den Darm, um die Kohlenhydrate zu verdünnen – der Patient leidet an einem sogenannten osmotischen Durchfall. Zusätzlich können die angesammelten, unverdauten Kohlenhydrate die Darmflora stören. Bestimmte Bakterien bilden daraufhin vermehrt kurzkettige Fettsäuren und Gase, was zu verstärkten Darmbewegungen und Blähungen führen kann. Alle genannten Symptome – Verstopfungen, Durchfall, Blähungen, schmerzhafte Darmbewegungen – sind die typischen Anzeichen für das Reizdarmsyndrom.

Die Auslöser wiederum werden unter dem Begriff FODMAPs (Fermentierbare Oligosaccharide, Disaccharide, Monosaccharide And Polyole) zusammengefasst. Das ist eine Gruppe von Kohlenhydraten und Alkoholen wie Fruchtzucker, Milchzucker, Zuckeraustauschsstoffen (wie Sorbit) und Gluten in verschiedensten Lebensmitteln.

Hyperaktive Mastzellen

Mastzellen sind Zellen unseres Immunsystems, die eine Vielzahl von Botenstoffen speichern. Bei Kontakt mit Viren, Bakterien, Parasiten oder auch Allergenen können sie durch Freisetzung von Botenstoffen eine Immunreaktion einleiten, verstärken und die Körperabwehr koordinieren. Sind Mastzellen jedoch genetisch verändert, können sie auch ohne Anlass aktiv werden und beispielsweise Entzündungssymptome auslösen. Da Mastzellen in allen Geweben und Organen des Körpers zu finden sind, kann ihre Fehlfunktion zu dieser Vielzahl von Beschwerden führen. Erst vor wenigen Jahren stellten Mediziner fest, dass bei Reizdarm-Patienten häufig die Zahl der Mastzellen im Darm erhöht ist. Schweren Reizdarm-Symptomatiken kann eine systemische Mastzellüberaktivität zugrunde liegen.

Stressige Lebenssituationen

Seelische Belastungen durch Stress, Angst, Sorgen oder Nervosität können die Beschwerden verstärken. Wissenschaftler haben zudem beobachtet, dass es Reizdarm-Patienten gibt, deren Mikrobiom stärker stimmungsabhängig und sozial begründet funktioniert als das Mikrobiom von Patienten mit mehreren klar abgrenzbaren Symptomen. Diese weisen auch tiefergreifende Änderungen in ihrer Darmflora auf; sie haben gewissermaßen ein Reizdarm-Syndrom in Reinform.

Wann zum Arzt?

  1. Die Beschwerden quälen Sie seit mindestens drei Monaten, treten unabhängig von der Intensität einzeln oder kombiniert auf.
  2. Durch Schmerzen, Krämpfe, Missempfindungen im Bauchbereich fühlen Sie sich in Ihrer Lebensqualitätnachhaltig eingeschränkt.
  3. Die Planungen des Tagesablaufs werden durch die Beherrschbarkeit der Bauchprobleme und die rasche Verfügbarkeit einer Toillette bestimmt.
  4. Es liegen Alarmzeichen vor, die keine Symptome für einen Reizdarm sind: Blut im Stuhl (!), Gewichtsverlus, nächtliche Beschwerden, zunehmende Beschwerden, sich schnell entwickelnde und nur kurz andauernde Beschwerden, Fieber.

Gute Diagnostik ist wichtig

Ihr erster Ansprechpartner ist der Hausarzt. Dieser überweist Sie idealerweise an einen Arzt für Gastroenterologie/Innere Medizin.

Um das Reizdarmsymptom eindeutig zu diagnostizieren, braucht es aufgrund der Fülle an Ursachen und Trigger genügend Zeit. Der Schlüssel zu einer möglichst frühen und genauen Diagnose ist ein Arzt, der nach Art und Dauer der Symptome fragt, nach der Familie, nach Stress, Konflikten, Nahrungsmitteln und Begleitsymptomen – zumal sich hinter den Beschwerden eine andere Krankheit verstecken kann (siehe Andere Erkrankungen ausschließen).

Zur genauen Identifizierung der Beschwerden benötigt der Arzt detaillierte Auskünfte von Ihnen. Dafür ist es sinnvoll, ein Tagebuch zu führen, in dem Sie die Beschwerden ebenso wie Informationen zu verzehrten Nahrungsmitteln und stressigen Lebenssituationen aufzeichnen.

Untersuchungen

Die Untersuchungen einschließlich einer körperlichen Untersuchung richten sich nach dem Alter, der Symptomatik und der Krankengeschichte. Die Basisdiagnostik besteht aus:

  • Blutuntersuchung
  • Ultraschalluntersuchung der Verdauungsorgane
  • Stuhluntersuchung
  • Gynäkologische Untersuchung der Frauen
  • Darmspiegelung

Steht die Diagnose Reizdarmsyndrom fest, sind weitere Untersuchungen nicht notwendig.

Im Juli 2021 ist von 19 deutschen Fachgesellschaften die aktualisierte S3-Leitlinie „Reizdarmsyndrom” veröffentlicht worden. Darin raten die Autoren von IgG-Tests zur Diagnose von Nahrungsmittelunverträglichkeite ab. Mit diesen Antikörpertests wird das Immunglobulin G im Blut gemessen, der Antikörper bildet sich bei Kontakt mit Nahrungsmitteln oder Krankheitserregern. Abgeraten wird zudem von kommerziell erhältlichen Stuhltests zur Analyse des Mikrobioms und von bildgebenden Verfahren wie CT oder MRT. Der jeweilige Nutzen sei zweifelhaft.

Andere Erkrankungen ausschließen

Die Diagnose wird auch gestellt, indem relevante und häufige organische Erkrankungen ausgeschlossen werden. Das sind beispielsweise:

  • Entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Divertikel, Darmpolypen
  • Darmkrebs
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Entzündungen der Magenschleimhaut, Gallenblase, Leber, Bauchspeicheldrüse
  • Gallensteine
  • Fettleber

Gerade die Abrenzung des Reizdarmsyndroms von Nahrungsmittelintoleranzen und Nahrungsmittelallergien bereitet große Schwierigkeiten.

Behandlung

Oft ermöglicht die einmalige gründliche Diagnostik einen Einstieg in eine Behandlung. Aufgrund der Vielschichtigkeit gibt es allerdings keine Standardtherpie, auch eine gezielte Heilung ist nicht möglich. Das Vorgehen braucht einen ganzheitlichen Blick auf Körper, Seele und Lebensstil und ist zunächst immer ein Versuch. Wenn´s funktioniert, umso besser.

Die Behandlung erfolgt am besten abhängig vom jeweiligen Subtyp und hat einen multidisziplinären Charakter: Es werden verschiedene Maßnahmen kombiniert, die individuell die größten Aussichten auf Besserung der RDS-Problematik haben. Hausärzte, Gastroenterologen, Internisten, Ernährungsexperten, Schmerz-, Psychotherapeuten und Patienten sollten eng zusammenarbeiten.

Ernährung

Ein wichtiger Ansatz ist die sogenannte Low-FODMAP-Diät, die bei fast allen RDS-Typen eine gute Wirksamkeit zeigt: Reizdarmsymptome werden weniger, eingeschlossen sind Blähungen, Schmerzen, Pupsen. Sie verzichten hierbei für einen festgelegten Zeitraum auf „flatulenzfördernde” Lebensmittel wie Brot, Weizengebäck, Bohnen, Zwiebeln, Porree, Trauben, Pflaumen. Wichtig ist, dass keine Mangelzustände entstehen.

Manchmal können Nahrungsmittelunverträglichkeiten ähnliche Symptome wie ein Reizdarmsyndrom verursachen. In solchen Fällen genügt es, die entsprechenden Übeltäter zu identifizieren und künftig zu meiden. Gegebenenfalls kann es auch sinnvoll sein, auf Gluten zu verzichten.

Die Leitlinie empfiehlt eine begleitende medizinische Ernährungsberatung.

Psychotherapeutische Verfahren

Besondere Beachtung brauchen Stress in Familie und Beruf, Depressivität und Angst. Vielen Patienten hilft laut Leitlinie die kognitive und psychodynamische Verhaltenstherapie dabei, mit Belastungen im Alltag besser zurechtzukommen. Auch angeleitete Selbsthilfestrategien – z. B. mithilfe eines Patientenhandbuchs oder Internet-basierter Selbsthilfeprogramme – und Entspannungstechniken wie eine Bauch-gerichtete Hypnose (Darmhypnose) können den Krankheitsverlauf günstig beeinflussen. Diese macht sich die direkte Verbindung von Kopf und Bauch zunutze, indem sie verschiedene Suggestionen kombiniert, die die Darmaktivität mit Bildern verbinden und im Hirn verankert werden. Hypnose hilft sich zu entspannen, sodass körperliche Beschwerden insgesamt als weniger belastend wahrgenommen werden.

Probiotika

Zubereitungen mit lebensfähigen Mikroorganismen wie Milchsäurebakterien (z. B. Laktobazillen, Bifidobakterien) sollen die Darmschleimhaut mit „guten” Bakterien besiedeln und „schädliche” Bakterien verdrängen. Solche Probiotika – dazu gehört auch alles Fermentierte – werden in der Leitlinie weder als generell wirksam noch als unwirksam beschrieben, „vielmehr unterscheidet sich der Effekt von Patient zu Patient sowie nach Bakterienstamm und Leitsymptom”. Sogenannte Präbiotika werden dagegen nicht empfohlen. Probiotika sind keine Nahrungsergänzungsmittel.

Medikamente

Eine medikamentöse Therapie sollte stets symptomorientiert erfolgen. Bei Schmerzen kommen kurzfristig pflanzliche krampflösende Mittel wie Pfefferminzöl und -blätter, Kamillenblüten, Kümmelfrüchte, Mariendistelfrüchte, Melissenblätter, Schöllkraut, Süßholzwurzel und synthetische Medikamente zum Einsatz. Butylscopolamin ist ein in Deutschland zugelassenes Mittel, das die Beschwerden lindern könnte. Für Mebeverin ist nicht nachgewiesen, dass es hilft.

Ebenfalls nicht hilfreich sind klassische Schmerzmittel, das gilt auch für die häufig verordneten Magensäureblocker (Protonenpumpenhemmer) und opioidhaltigen Schmerzmittel. Hier ist nicht nur die Wirkung fraglich, es ist zudem das Risiko einer Medikamentenabhängigkeit gegeben.

Komplementäre Konzepte

Die Mind-Body-Medizin (MBM) entfaltet ihre Stärke überall dort, wo die Akutmedizin an Grenzen stößt: bei der Therapie chronischer Erkrankungen. Bei diesen geht es nicht mehr darum, einen ursprünglichen Zustand wieder herzustellen, sondern Sie dabei zu unterstützen, gut mit sich umzugehen. Aus der MBM empfiehlt die Leitlinie Yoga und Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion. Aus der Traditionellen Chinesischen Medizin können Akupunktur und die Moxa-Therapie (Moxibustion) eingesetzt werden, um die Lebensqualität zu steigern.

Weitere unterstützende Anwendungen

Das allgemeine Wohlbefinden bei Reizdarm verbessern:

  • Bauchwickel mit warmem Kümmelöl, warmem Olivenöl
  • Fußbäder
  • Tees zur Unterstützung der Verdauung, z. B. Kümmel
  • Ausreichend stilles Wasser, etwa zwei Liter am Tag
  • Bewegungstherapeutische Ansätze, z. B. Eurythmie
  • Ausdauersport an frischer Luft, z. B. Walking plus Stretching, Schwimmen, Radfahren, Tanzen, Golfen. Drei bis fünf Tage pro Woche á 30 bis 60 Minuten, moderat bis intensiv je nach körperlicher Fitness
  • Kunst- und Musiktherapie

Nicht zuletzt stellen therapeutisch ausgerichete Gespräche einen eigenständigen Therapieansatz für die erforderlichen Veränderungen in Sachen Lebensstil dar. Und auch das soll es geben: Bei dem einen oder anderen Patienten verringern sich die Beschwerden mit der Zeit von selbst.

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Quellen

  • https://www.dgvs.de/wissen/leitlinien/leitlinien-dgvs/reizdarmsyndrom/
  • https://www.tum.de/die-tum/aktuelles/pressemitteilungen/details/34580/
  • https://idw-online.de/de/news665209
  • https://www.uni-bonn.de/de/universitaet/presse-kommunikation/presseservice/archiv-pressemitteilungen/2011/046-2011
  • https://portal.mytum.de/pressestelle/pressemitteilungen/index/pressestelle/pressemitteilungen/news_article.2010-08-11.5391309907
  • https://www.gastro-liga.de/fileadmin/download/presse/Bauchschmerzen_und_Reizdarm_Sprechstunde-MaiJuni-2017-final.pdf
  • https://www.gutmicrobiotaforhealth.com/wp-content/uploads/2014/03/GMFH-Summit-2014_Barbara-press-release_DE.pdf
  • https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/101383/Zu-viel-Diagnostik-und-falsche-Medikamente-bei-Reizdarmsyndrom
  • https://www.vdek.com/magazin/ausgaben/2019-02/kassen_barmer_arztreport.html
  • https://www.dgvs.de/wp-content/uploads/2021/07/PM_2021_07-DGVS-Reizdarm-LL_Juli-2021.pdf
  • https://www.thieme.de/de/presse/den-reizdarm-dauerhauft-beruhigen-120995.htm
Von Medizinredakteur/in:
Fabian Bohn

Dieser TeleClinic-Ratgeber wurde nach höchstem wissenschaftlichen Standard von unseren Medizinredakteuren verfasst. Die Artikel sollen Ihnen lediglich Erstinformation zu diversen Themen bieten und können keine ärztliche Diagnose ersetzen. Gerne beraten Sie erfahrene Ärzte weiterführend in einem Online-Arztgespräch.

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