Atarax-Ratgeber
Psychopharmaka, Beruhigungsmittel und Antihistaminikum
Atarax mit dem Wirkstoff Hydroxyzin dihydrochlorid eignet sich zur Therapie verschiedener Beschwerden: Es wird als Antiallergikum bei Juckreiz verordnet. Darüber hinaus eignet sich das Arzneimittel aufgrund seiner Wirkung auf die Psyche zur Behandlung von Spannungszuständen und Angstgefühlen. Da es sich um ein verschreibungspflichtiges Medikament handelt, ist es nur mit einem Atarax-Rezept erhältlich.
Kurzfassung
- Das Arzneimittel Atarax wird zur Behandlung von psychischen und körperlichen Beschwerden eingesetzt.
- Häufige Anwendungsgebiete sind Angstzustände, Unruhe, Ein- und Durchschlafbeschwerden sowie Juckreiz aufgrund von Neurodermitis oder Nesselausschlag.
- Bei der Einnahme ist eine Reihe unerwünschter Nebenwirkung möglich, darunter Kopfschmerzen und Übelkeit.
- Patienten sollten zudem die Warnhinweise und Kontraindikationen berücksichtigen bzw. Rücksprache mit ihrem Arzt halten.
Was ist Atarax und wann wird es verschrieben?
Atarax enthält den antiallergischen Wirkstoff Hydroxyzin, der zur Gruppe der Histamin-H1-Antagonisten der ersten Generation gehört. Die Anwendungsgebiete des Arzneimittels sind vielseitig und konzentrieren sich auf folgende Beschwerdebilder:
- Atarax wirkt als Antihistaminikum. Damit kann es zur Linderung von Juckreiz bei allergischen Hauterkrankungen und Neurodermitis beitragen.
- Aufgrund seiner beruhigenden Eigenschaften eignet sich das Medikament als Tranquilizer und Schlafmittel zur Behandlung psychovegetativer Störungen (Angst- und Spannungszustände, Übererregbarkeit, Nervosität sowie Schlafbeschwerden).
- Vor chirurgischen oder diagnostischen Eingriffen kann das Medikament als Beruhigungsmittel verordnet werden.
Wie wirkt das Medikament?
Der Wirkstoff Hydroxyzin weist eine antiallergische, beruhigende, krampflösende und psychotrope (die Psyche betreffende) Wirkung auf. Als Antagonist beeinflusst es verschiedene Botenstoffe, darunter Histamin H1: Das Antihistaminikum geht eine Bindung mit dem H1-Rezeptor ein und hemmt dadurch Allergiesymptome.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Bei der Einnahme von Atarax können verschiedene Nebenwirkungen auftreten. Die folgende Auflistung stellt nur einen Auszug aus den Gebrauchsinformationen des Medikaments dar:
- Magen-Darm-Beschwerden wie Erbrechen und Bauchschmerzen
- Kopfschmerzen
- Schläfrig- und Müdigkeit
- Schwindel
- Konzentrationsstörungen
- Sehstörungen
- Herzrhythmusstörungen
- paradoxe Reaktionen wie Verwirrtheit und Erregung
- Appetitverlust oder Appetitzunahme
Wann ist bei der Einnahme von Atarax Vorsicht geboten?
Für das Medikament Atarax sind folgende Kontraindikationen zu berücksichtigen:
- Überempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe oder andere Antihistaminika
- Engwinkelglaukom
- Gleichzeitige Einnahme von Alkohol und psychoaktiven Substanzen (Opioide, Hypnotika und Psychopharmaka)
- Prostatahyperplasie (Prostatavergrößerung) mit Restharnbildung
- Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien)
- Stillzeit
- Schwangerschaft (kurz vor und während der Geburt)
Darüber hinaus gelten mehrere Anwendungsbeschränkungen:
- Bei Kindern unter sechs Jahren darf das Arzneimittel nicht angewendet werden.
- Unter Umständen ergeben sich Beschränkungen aufgrund verschiedener Erkrankungen. Dazu gehören unter anderem eine eingeschränkte Leber- oder Nierenfunktion, Herzrhythmusstörungen, Kreislauf- und Atemschwäche, Hirnschäden sowie Krampfanfälle.
Was ist bei der Anwendung zu beachten?
Die Dosierung des Präparats und die Anwendungsdauer sollten immer mit dem Arzt abgestimmt werden. Für den Wirkstoff Hydroxyzin empfiehlt sich eine möglichst kurze und niedrig dosierte Einnahme. Durch die Anwendung kann die Haut empfindlicher auf UV-Strahlen reagieren, weshalb ein ausreichender Sonnenschutz angezeigt ist.
Atarax ohne Rezept – ist das möglich?
Das Medikament Atarax ist verschreibungspflichtig. Damit wird sichergestellt, dass die Einnahme nur nach ärztlicher Beratung erfolgt. Ein Arzt der TeleClinic kann das Arzneimittel mit einem Atarax-Rezept verordnen, insofern es für die Behandlung des individuellen Beschwerdebilds geeignet ist. Engmaschige Kontrollen sind insbesondere bei älteren Patienten unbedingt erforderlich.
Quellen
- https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/61812/Hydroxyzin-EMA-will-kardiale-Risiken-minimieren
- https://www.apotheken-umschau.de/Medikamente/Beipackzettel/ATARAX-25-mg-Filmtabletten-6296.html
- https://arznei-news.de/hydroxyzin/
- https://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Hydroxyzin
Nadine Leclair
- Zuletzt aktualisiert: 28. Dezember 2023
Dieser TeleClinic-Ratgeber wurde nach höchstem wissenschaftlichen Standard von unseren Medizinredakteuren verfasst. Die Artikel sollen Ihnen lediglich Erstinformation zu diversen Themen bieten und können keine ärztliche Diagnose ersetzen. Gerne beraten Sie erfahrene Ärzte weiterführend in einem Online-Arztgespräch.