Behandlung bei Hodenentzündung

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Hodenschmerzen deuten auf eine Hoden- oder Nebenhodenentzündung hin. Die Krankheiten können auch ineinander übergehen. Die seltenen Hodenentzündungen betreffen hauptsächlich Männer zwischen Pubertät und Erwachsenenalter. An den häufigeren Nebenhodenentzündungen erkranken jüngere Männer zum Beispiel durch Bakterien von Geschlechtskrankheiten und ältere Männer mit gestörter Blasenentleerung. Die Therapie der Entzündung ist in beiden Fällen identisch.

Hodenentzündung

Kurzfassung

  • Die seltene Hodenentzündung (Orchitis) tritt in den meisten Fällen als Folge einer Mumps-Erkrankung auf.
  • Jugendliche und junge Männer sind häufiger betroffen als ältere.
  • Öfter kommt es zu einer Nebenhodenentzündung (Epididymitis), unter der eher ältere Männer mit gestörter Blasenentleerung leiden.
  • Bei Kindern können verdrehte Hoden die Ursache plötzlich schmerzender Hoden sein, dann muss sofort ein Arzt aufgesucht und unter Umständen ein operativer Eingriff vorgenommen werden.
  • Bei richtiger Therapie klingen Hoden- und Nebenhodenentzündungen in wenigen Wochen ab.

Was ist eine Hodenentzündung?

Die Hoden produzieren Spermien und männliche Sexualhormone, sie sind eng mit anderen Organen verbunden. Bakterien oder Viren können über die Harnwege, Samenleiter, Blutgefäße oder Lymphbahnen in das Hodengewebe eindringen, sich dort vermehren und zu einer Hodenentzündung führen. Die Folge ist eine einseitige oder beidseitige Schwellung mit Rötung und Schmerzen.

Ursachen der Hodenentzündung und Nebenhodenentzündung

Ursache einer Hoden- oder Nebenhodenentzündung sind meist Krankheitserreger, die über das Blut in die Hoden gelangen.

Symptome

Typische Beschwerden bei einer Hodenentzündung sind folgende:

  • Schmerzen in den Hoden, meist einseitig, die bis in den Leisten- und Rückenbereich ausstrahlen
  • Geschwollener Hoden und gerötete Haut des Hodensacks
  • Berührungsempfindlicher und vergrößerter Hodensack
  • Häufig mäßiges, in seltenen Fällen hohes Fieber
  • Blutspuren im Urin oder in der Samenflüssigkeit

Oft ist die Nebenhodenentzündung eine Begleiterscheinung einer Harnwegsinfektion. Männer haben dann vermehrten oder nicht mehr unterdrückbaren Harndrang und einen brennenden Schmerz beim Wasserlassen.

Wann muss ich bei einer Hodenentzündung zum Arzt?

  • Kinder und Jugendliche mit plötzlich einsetzenden Schmerzen oder einer rasanten Verschlimmerung müssen immer sofort zum Arzt. Unter Umständen handelt es sich um eine Hodenverdrehung. In diesen Fällen ist eine umgehende operative Klärung erforderlich! Bei einer Hodentorsion wird die Blutversorgung unterbrochen und das Organ stirbt in wenigen Stunden ab.
  • Werden die Beschwerden bei Erwachsenen langsam schlimmer, sollten sie am nächsten Tag zum Arzt. Bei stark geschwollenen, hochroten und sehr schmerzhaften Hoden, kann die Behandlung unter Umständen in der Klinik erfolgen.

Wie stellt der Arzt die Diagnose?

  1. Der Arzt fragt nach den Beschwerden und vorherigen Infektionen.
  2. Er tastet Hoden und Nebenhoden ab.
  3. Per Ultraschall werden andere Erkrankungen ausgeschlossen, wie Hodenkrebs und Hodendrehung.
  4. Der Mittelstrahl wird auf Bakterien untersucht, damit der Arzt eine ursächliche Harnwegsinfektion ausschließen kann.
  5. Zusätzlich werden Entzündungswerte im Blut bestimmt.

Bei einer Hodenentzündung ist der Testosteronwert häufig gesenkt. Testosteron hat eine entzündungshemmende Wirkung. Gießener Wissenschaftler haben in Experimenten herausgefunden, dass eine Anhebung des Testosteronspiegels bei einer Hodenentzündung die Erkrankung hemmen und auch Störungen bei der Spermienbildung beheben kann.

Therapie

Sind Bakterien die Ursache der Hodenentzündung, prüft der Arzt per Ultraschall die Fähigkeit des Patienten zur Restharnentleerung. Bleibt eine erhebliche Menge zurück, legt der Urologe einen Katheter und ermöglicht so den Abfluss. Dieser Eingriff betrifft in der Regel nur ältere Patienten.

  • Das Bakterienwachstum wird durch Einnahme von Antibiotika gestoppt.
  • Gegen die Schmerzen und Entzündung wird ein entzündungshemmendes Schmerzmittel verabreicht.
  • Empfohlen sind Bettruhe, eine Hoden-Hochlagerung und -Kühlung. Für die Kühlung jedoch nie Eis verwenden, sondern einen kühlen Waschlappen. Für die Hochlagerung des Hodensacks gibt es ein sogenanntes Suspensorium, das ist eine textile Haltevorrichtung.
  • Geht es dem Patienten sehr schlecht und kann er zu Hause unzureichend versorgt werden, kann die Therapie in der Klinik erfolgen.
  • Treten Komplikationen auf, kann ein chirurgischer Eingriff notwendig sein. Dabei entfernt der Arzt zum Beispiel Abszesse.
  • Bei virusbedingter Hodenentzündung helfen keine Antibiotika, stattdessen verschreibt der Arzt Virostatika.

Im Verlauf der Therapie tastet der Arzt den Hoden in regelmäßigen Abständen ab und untersucht diesen per Ultraschall. Auf diese Weise lässt sich eine mögliche Abszessbildung frühzeitig erkennen. Klingen Schmerzen und Fieber schnell ab, deutet dies auf einen unkomplizierten Verlauf hin. In der Regel heilen Hodenentzündungen innerhalb weniger Wochen aus, Spätfolgen und Komplikationen sind selten.

Eine unzureichende Behandlung kann zum Verschluss der Samenwege führen.

Prävention einer Hodenentzündung

  • Eine wichtige Vorsorgemaßnahme ist die Mumpsimpfung. Mumpsviren zählen zu den häufigsten Auslösern. Etwa jeder dritte junge Mann, der nach der Pubertät an Mumps erkrankt, hat als Folgekomplikation eine Hodenentzündung. Ärzte raten daher inzwischen zu einer Auffrischung der Mumpsimpfung im Alter von 18 Jahren. Auf diese Weise lässt sich eine Mumpserkrankung mit dem Risiko einer Hodenentzündung vermeiden.
  • Männer können sich beim Geschlechtsverkehr mit einem Kondom vor einer Harnwegsinfektion schützen.
  • Bei älteren Männern sollte die Prostata in regelmäßigen Abständen untersucht werden, damit es nicht zur Abflussstörungen der Harnwege kommt.

Fragen und Antworten

Zu welchem Arzt gehe ich bei Hodenschmerzen?

Zur Diagnosestellung vereinbaren Sie einen Termin beim Arzt für Allgemeinmedizin oder einem Arzt für Urologie und Andrologie.

Erfolgt bei einer Hodenentzündung eine Krankschreibung?

In der Regel sind Hodenentzündungen schmerzhaft und der Betroffene ist in seinen Aktivitäten stark eingeschränkt. Während der akuten Phase ist Bettruhe für eine erfolgreiche Therapie empfohlen. Daher wird der behandelnde Urologe den Patienten meist für einige Tage krankschreiben.

Welche Komplikationen sind möglich und welche Risiken drohen bei inkonsequenter Therapie?

  • Die Hodenentzündung kann wiederholt auftreten, die Nebenhoden und Hodenhüllen können beteiligt sein, auch ist die Entstehung von Abszessen möglich.
  • Nach der Entzündung sind die Hoden unter Umständen vorübergehend in ihrer Funktion beeinträchtigt. In der Folge verringert sich die Spermienzahl und -qualität.
  • In rund der Hälfte der Krankheitsfälle kommt es zu einer teilweisen Zerstörung von Hodengewebe.
  • Sehr selten ist die Beschädigung beider Hoden, was eine teilweise oder vollständige Unfruchtbarkeit zur Folge haben kann.

Quellen:

  • https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/92019/Epidemiologen-raten-zu-dritter-Mumpsimpfung-im-Alter-von-18-Jahren
  • https://www.apotheken-umschau.de/Hodenentzuendung
  • https://www.apotheken.de/krankheiten/4796-hodenentzuendung-und-nebenhodenentzuendung
  • https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/sexualorgane/maennliche-sexualorgane/hodenentzuendung
  • https://www.uni-giessen.de/ueber-uns/pressestelle/pm/pm68-11
Von Medizinredakteur/in:
Fabian Bohn

Dieser TeleClinic-Ratgeber wurde nach höchstem wissenschaftlichen Standard von unseren Medizinredakteuren verfasst. Die Artikel sollen Ihnen lediglich Erstinformation zu diversen Themen bieten und können keine ärztliche Diagnose ersetzen. Gerne beraten Sie erfahrene Ärzte weiterführend in einem Online-Arztgespräch.

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