Ratgeber zur Lisette
Antibabypille zur Verhütung unerwünschter Schwangerschaften
Bei korrekter Einnahme verhindert die Antibabypille Lisette mit den körpereigenen Hormonen ähnlichen Substanzen die Empfängnis. Mit einem Pearl-Index von 0,1 bis 0,9 gehört die Mikropille zu den sichersten Verhütungsmethoden. Das heißt, zwischen einer und neun von 1.000 Frauen sind innerhalb eines Jahres trotz Einnahme des Verhütungsmittels schwanger geworden. Die Lisette gibt es ausschließlich auf Rezept.
Kurzfassung
- Die Lisette-Pille ist ein orales Verhütungsmittel. Eine Filmtablette enthält 0,03 mg Ethinylestradiol und 2 mg Chlormadinonacetat.
- Bei bestimmungsgemäßer Einnahme verhindert die Antibabypille eine unerwünschte Schwangerschaft relativ zuverlässig.
- Die Lisette erhalten Patientinnen auf Rezept.
Wie wirkt die Lisette-Pille?
Dieses Medikament zählt zu den Mikropillen. Hierbei handelt es sich um kombinierte orale Kontrazeptiva (Verhütungsmittel), die mit zwei den körpereigenen Hormonen ähnlichen Wirkstoffen den Eisprung und den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut verhindern.
In der Einphasen-Mikropille sind enthalten:
- Ethinylestradiol: Dieser Wirkstoff ist mit dem weiblichen Hormon Estrogen verwandt. Er hemmt die Reifung der Eizellen im Eierstock. Außerdem vermindert er die Wirkung der Hormone, die den Eisprung auslösen.
- Chlormadinonacetat: Dieser Inhaltsstoff ähnelt dem weiblichen Gelbkörperhormon. Als Bestandteil der Mikropille Lisette vermindert der Wirkstoff den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut und wirkt hemmend auf den Eisprung und den Transport von Spermien.
Wann nehme ich Lisette ein?
Die Anwendung ist während des gesamten gebärfähigen Lebensabschnitts möglich. Vor der ersten und nach der letzten Regelblutung ist die Anwendung nicht angezeigt.
Wie nehme ich die Mikropille Lisette ein?
Üblicherweise nehmen Frauen an 21 aufeinanderfolgenden Tagen je eine Tablette zur möglichst gleichen Uhrzeit ein. Nach 21 Tagen erfolgt eine siebentägige Einnahmepause, in der es zu einer menstruationsähnlichen Entzugsblutung kommt.
Am 8. Tag beginnt ein neuer Zyklus und es wird wieder 21 Tage lang jeweils eine Tablette eingenommen.
Die verhütende Wirkung besteht bei bestimmungsgemäßer Einnahme auch während der „Pillenpause“.
Ist die Lisette-Pille für die Einnahme im Langzyklus geeignet?
Der Hersteller empfiehlt lediglich das Anwendungsschema mit 21 Tagen Pilleneinnahme und 7 Tagen Pause. Patientinnen können bei Mikropillen auch drei Blister ohne Pause anwenden und erst dann die siebentägige Unterbrechung vornehmen. So kommt es seltener zur Blutung, die das soziale Leben und das Wohlbefinden beeinträchtigen kann. Die Ärzte der TeleClinic beraten dazu gerne in einem Online-Arzttermin.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Die hormonelle Empfängnisverhütung kann unerwünschte Nebenwirkungen haben. Zu den häufigsten Beschwerden gehören:
- Magen-Darm-Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Blähungen oder Bauchschmerzen
- Kopfschmerzen
- Gewichtszunahme
- Schwindel
- Reizbarkeit
- Müdigkeit
- Depression
Wann darf ich die Lisette-Pille nicht verwenden?
Hormonelle Verhütungsmittel sind bei bestimmten Vorerkrankungen oder Beschwerden nicht angezeigt. Die Anwendung ist ausgeschlossen, wenn eine oder mehrere der folgenden Erkrankungen bestehen oder teilweise bereits bestanden haben:
- Unverträglichkeit von einem oder mehreren Inhaltsstoffen der Tabletten
- Störungen bei der Blutgerinnung
- Thrombose, Schlaganfall oder Herzinfarkt (auch in der Vorgeschichte)
- schwerer Bluthochdruck
- schwerer Diabetes mellitus mit schlecht beherrschbaren Blutzuckerwerten
- stark erhöhte Blutfettwerte
- bestimmte Erkrankungen der Leber (z. B. Gelbsucht, Lebertumore)
- schwere Depressionen
Auch bei längerer Bewegungsarmut (z. B. bei Bettlägerigkeit, vor geplanten Operationen oder einem bei einem Gipsverband) darf die Lisette nicht eingenommen werden.
Mit der Einnahme moderner hormoneller Verhütungsmittel steigt das Risiko für Thrombosen leicht an. Das gilt insbesondere im ersten Anwendungszyklus. Ob das auch bei dem neuartigen künstlichen Gestagen Chlormadinonacetat der Fall ist, ist durch Studien noch nicht abschließend belegt.
Quellen
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/23389/Antibabypille-und-Zyklus-Schemata-Wenn-Frauen-die-Einnahme-variieren
- https://www.apotheken-umschau.de/medikamente/beipackzettel/lisette-003-mg2-mg-filmtabletten-9476684.html
- https://www.patienteninfo-service.de/a-z-liste/l/lisette-003-mg2-mg-filmtabletten
- https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/arzneimittel-medizinische-hintergruende/pille/nebenwirkungen-2066572?tkcm=aaus
Nadine Leclair
- Zuletzt aktualisiert: 28. Dezember 2023
Dieser TeleClinic-Ratgeber wurde nach höchstem wissenschaftlichen Standard von unseren Medizinredakteuren verfasst. Die Artikel sollen Ihnen lediglich Erstinformation zu diversen Themen bieten und können keine ärztliche Diagnose ersetzen. Gerne beraten Sie erfahrene Ärzte weiterführend in einem Online-Arztgespräch.