Ratgeber zur Angiletta
Das Einphasenpräparat zur oralen Empfängnisverhütung
Die Angiletta-Pille ist eine Filmtablette zur Empfängnisverhütung. Aufgrund der hohen Zuverlässigkeit der Empfängnisverhütung gehört die Antibabypille zu den häufig verwendeten Verhütungsmitteln. Nach einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) über das Verhütungsverhalten Erwachsener aus dem Jahr 2018 verhüten 47 Prozent der sexuell aktiven Frauen mit der Pille.
Kurzfassung
- Die Angiletta Pille wirkt durch synthetische Geschlechtshormone.
- Die Zuverlässigkeit hängt von der regelmäßigen Einnahme ab.
- Rauchen und Übergewicht begünstigen Nebenwirkungen.
- Angiletta Rezept ist als Wiederholungsrezept online möglich.
Wie wirkt Angiletta?
Als Antibabypille wirkt Angiletta schwangerschaftsverhütend. Die Inhaltsstoffe des Medikaments beeinflussen die Empfängnisbereitschaft durch:
- Wachstumshemmung der Gebärmutterschleimhaut
- Beeinträchtigung des Spermientransports
- Unterdrückung der den Eisprung auslösenden Hormone
- Hemmung der Eireifung im Eierstock
Die Einnahme der Angiletta garantiert keinen hundertprozentigen Schutz vor einer Schwangerschaft. Einphasenpillen gelten allerdings als sehr sicher. Der Pearl-Index liegt bei 0,2 bis 0,5. Das bedeutet, dass von 1.000 Frauen, die diese Pille korrekt einnehmen, zwei bis fünf Frauen schwanger geworden sind. Zusätzlich können folgende Faktoren die Wirksamkeit beeinträchtigen:
In diesen Situationen ist ein zusätzlicher Empfängnisschutz sinnvoll.
Welche Wirkstoffe enthält das Einphasen-Medikament?
Die schwangerschaftsverhütenden Wirkstoffe in Angiletta sind die synthetischen Geschlechtshormone Chlormadinon und Ethinylestradiol. Sie bilden die natürlichen Hormone Estrogen und Gestagen nach. Das Medikament enthält die Wirkstoffe während des gesamten Einnahmezyklus von 21 Tagen in derselben Konzentration. Daher handelt es sich um ein Einphasenpräparat.
Wer sollte Angiletta nicht einnehmen?
Auf die Einnahme der Angiletta Pille sollten Frauen verzichten, wenn folgende Vorerkrankungen oder Krankheitsrisiken vorliegen:
- Thrombose
- Blutgerinnungsstörungen
- Durchblutungsstörungen der Hirngefäße
- Herzinfarkt
- Schlaganfall
- Ausbleiben der Regelblutung mit ungeklärter Ursache
- Bauchspeicheldrüsen-Entzündung
- durch Estrogen begünstigte Tumore
- Vaginalblutungen mit ungeklärter Ursache
- während der Schwangerschaft und Stillzeit
Nur unter ärztlicher Kontrolle ist die Angiletta einzunehmen, falls folgende Vorerkrankungen diagnostiziert wurden:
- Lupus erythematodes (Lupus-Krankheit)
- Epilepsie
- multiple Sklerose
- entzündliche Darmerkrankungen
- Bluthochdruck
- Krampfadern
- Venenentzündung
- Migräne
- gutartige Brustveränderungen (Mastopathie)
- Depressionen
- Wucherungen der äußeren Gebärmutterschleimhaut (Endometriose)
- Herzerkrankungen
- Myome
- Pigmentflecken
- Lebererkrankungen
- eingeschränkte Nierenfunktion
- Sichelzellenanämie
- Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus oder Porphyrie
Rauchen, Übergewicht sowie häufige Muskelkrämpfe sind weitere Risiken bei der Einnahme der Angiletta-Pille.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Nebenwirkungen können vor allem in der Anfangszeit der Einnahme von Angiletta auftreten. Häufig klingen sie nach einiger Zeit von allein ab. Folgende Nebenwirkungen sind möglich:
- Magen-Darm-Beschwerden
- Müdigkeit
- Schwindel
- Gewichtszunahme
- Kopfschmerzen
- Nervosität und Reizbarkeit
- Depressionen
- Hautreaktionen
- Haarausfall
- Wassereinlagerungen (Ödeme)
- Bluthochdruck
- starkes Schwitzen
- Erhöhung der Blutfettwerte
- vaginaler Ausfluss
- Brustschmerzen
- Milchaustritt aus der Brust
- verstärktes Wachstum von Brust-Bindegewebe (Fibrose)
- Vaginal-Infektionen
- veränderte Libido
- Menstruationsstörungen
- schmerzhafte Regelblutung
- Muskelschmerzen
- Rückenschmerzen
- Augenbeschwerden
Treten diese Nebenwirkungen auf oder halten sie länger an, ist ein Arztbesuch notwendig.
In welchem Zeitrahmen muss ich Angiletta einnehmen?
Die Einnahme soll regelmäßig im Abstand von 24 Stunden erfolgen. Wer die Einnahme einmal vergisst, kann sie innerhalb von zwölf Stunden nachholen. Grundsätzlich nehmen Frauen Angiletta an 21 aufeinanderfolgenden Tagen ein und setzen das Medikament anschließend für sieben Tage ab.
Fragen und Antworten
In den ersten drei Monaten der Einnahme der Angiletta-Pille können unregelmäßige Blutungen und Schmierblutungen auftreten. Sollten die Symptome länger anhalten, ist ein Arztbesuch erforderlich.
Für die erste Online-Bestellung ist ein Angiletta-Rezept des behandelnden Gynäkologen erforderlich. Folgerezepte stellen die Ärzte der TeleClinic aus. Das gilt auch bei einem Wechsel von einem anderen Pillen-Präparat zu Angiletta. Für die Ausstellung des Angiletta-Rezeptes füllen Patientinnen zunächst einen Fragebogen der TeleClinic aus. Mit dem Online-Rezept ist die direkte Bestellung in einer Apotheke der TeleClinic möglich.
Quellen
- https://www.bzga.de/aktuelles/2019-09-19-neue-bzga-studiendaten-verhuetungsverhalten-erwachsener/
- https://www.gelbe-liste.de/produkte/Angiletta-2-mg-0-03-mg-Filmtabletten_543638/fachinformation
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/29060/Pilleneinnahme-und-Zeitverschiebung
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/92559/Pille-und-Haut-Akne-Therapie-Auf-das-%20…
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/97959/Hormonale-Kontrazepti-%20…
- https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2019/02/07/kann-ich-die-pille-auch-bedenkenlos-durchnehmen
- https://www.puren-pharma.de/wp-content/uploads/pdf/GI/GI-Angiletta_2_mg-0,03_mg_FTA-1120-v1-0_402216763.pdf